15. März 2018
Bildungspartnerschaft zwischen Rampf Formen und Urspringschule unterzeichnet
Am 6. März 2018 schlossen die Urspringschule Schelklingen und die Firma Rampf Formen GmbH mit Sitz in Allmendingen eine offizielle Bildungspartnerschaft.Ziel von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Betrieben ist es, den Schülerinnen und Schülern praxisnahe Einblicke in die Berufswelt zu geben. Das Besondere an der Bildungspartnerschaft zwischen der Firma Rampf Formen und der Urspringschule ist, dass sie gleichzeitig auch eine Kooperation zwischen zwei Ausbildungsbetrieben ist – die erste in der Region. Denn die Urspringschule, staatlich anerkanntes Gymnasium mit Internat und Grundschule, bietet neben der schulischen auch die handwerkliche Ausbildung an, und zwar in den Ausbildungsberufen Feinwerkmechaniker, Schneider und Schreiner, und freut sich über die Möglichkeit, mit den Feinwerkmechanikern der Firma Rampf zusammenzuarbeiten.
Die Kooperationsvereinbarung zwischen Rampf Formen und der Urspringschule ist die 218. Bildungspartnerschaft im Bildungsnetzwerk Schule/Wirtschaft der IHK Ulm. Mit ihrem Abschluss wird eine bereits seit zwei Jahren bestehende informelle Kooperation in eine offizielle Form gebracht.
Die Vereinbarung wurde vom Ausbildungsleiter der Firma Rampf Thomas Gaßmann, dem Lehrwerkstättenleiter der Feinwerkmechaniker Siegfried Safenreijter, dem Leiter der Urspringschule Dr. Rainer Wetzler, der BOGY-Beauftragten der Urspringschule Dunja Hebestreit und Silvia Geppert, Leiterin des Bildungsnetzwerks Schule/Wirtschaft der IHK Ulm, unterzeichnet. Anschließend überreichte Silvia Geppert beiden Seiten die Kooperationsurkunden.
Ihren Willen zu einer langfristigen und kontinuierlichen Zusammenarbeit zum beidseitigen Nutzen bekundeten die Vertreter beider Seiten ausdrücklich. Dunja Hebestreit, Beauftragte für die Berufsorientierung an der Urspringschule, betonte, dass der Urspringschule „eine lebendige Partnerschaft" wichtig sei. „Wir wollen die bisherigen Kooperationsangebote noch weiter ausbauen." Als erstes stehen Besuche von Ausbildungsbotschaftern der Firma Rampf in den Klassen und am Berufsinformationstag der Urspringschule an. Auch ein Bewerbertraining durch den Ausbildungsleiter Thomas Gaßmann und Betriebsführungen für die Urspringschüler sind geplant.
Das Besondere ist die Zusammenarbeit zwischen den Feinwerkmechanikern. Weil die Lehrwerkstätten der Urspringschule keine produzierenden Betriebe sind, bieten Praktika in der Firma Rampf den Auszubildenden die Möglichkeit, sich mit betrieblichen Strukturen vertraut zu machen, erläuterte Josef Ahr, Ausbilder für Feinwerkmechanik an der Urspringschule. Rampf Formen beschäftigt am Standort Allmendingen derzeit 230 Mitarbeiter (weltweit 550) und bildet in einer eigenen Lehrwerkstatt aktuell 20 Lehrlinge aus.
Zur Zusammenarbeit mit den Werkstätten der Urspringschule sagte deren Leiter Siegfried Safenreijter: „Wir holen die Schüler ins Haus und unterstützen die Ausbildung vor Ort." Bei Rampf „lernen unsere Azubis den praktischen Umgang mit Technologien, die bei uns nicht zur Verfügung stehen", ergänzte Ahr, der das „Knowhow" lobte, das der Allmendinger Formenbauer „im Laufe der Jahre aufgebaut" habe. Ahr äußerte den Wunsch, dass seine Auszubildenden auch nach bestandenem Abitur Praktika zur Vorbereitung auf die Gesellenprüfung beim Kooperationspartner absolvieren können. Ein Wunsch, der beim Ausbildungsleiter der Firma Rampf Thomas Gaßmann auf offene Ohren stieß.
Auch wenn es das letztendliche Ziel seines Unternehmens sei, Mitarbeiter zu gewinnen, sagte Gaßmann, so sei man generell an einem „guten Einvernehmen mit den Schulen" interessiert. Auch ein „längeres Praktikum" liege im ureigenen Interesse seines Unternehmens. Schließlich seien die Schüler von heute die Mitarbeiter von morgen, sagte der Ausbildungsleiter.
Gaßmann berichtete von den Schwierigkeiten seines Betriebs, interessierte Schulabgänger als Auszubildende zu gewinnen. „Die Bewerber stellen keine Fragen mehr", brachte er eine weitverbreite Erfahrung zum Ausdruck. Deshalb sei es wichtig, junge Menschen, auch in Form eines entsprechenden Bewerbungstrainings durch die Firma Rampf, auf das Betriebsleben vorzubereiten und ihnen „authentische Einblicke" in die Berufswelt zu vermitteln.
Angesichts des demografischen Wandels profitierten die Unternehmen von der Verbesserung der Berufsorientierung und der Berufswahlkompetenz der Schulabgänger, betonte Silvia Geppert. In der IHK-Region Ulm fehlten zwischen 2017 und 2030 durchschnittlich pro Jahr mehr als 14.000 Fachkräfte, sagte sie. Insbesondere ab 2020 werde sich der Mangel spürbar erhöhen, vor allem in den nicht-akademischen Berufen. Die Chancen, mit einer Lehre Karriere zu machen, würden künftig also noch besser, als sie es ohnehin schon seien, erklärte die IHK-Vertreterin.
Auch deshalb sei es wichtig, dass Ausbildungsberufe nicht nur theoretisch im Schulunterricht vorgestellt, sondern jungen Menschen auch in der Praxis vermittelt werden, waren sich die Kooperationspartner abschließend einig.
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